Im Jahr 1971 tauchte ein Film auf, der den Wilden Westen neu definierte und gleichzeitig eine zeitlose Liebesgeschichte erzählte: “McCabe & Mrs. Miller”. Regisseur Robert Altman, bekannt für seine improvisationsreichen Drehs und die komplexen Charakterdarstellungen seiner Figuren, schuf mit diesem Western einen eigenwilligen Klassiker, der bis heute fasziniert.
Die Geschichte spielt im Jahr 1902 in dem rauen Bergdorf Presbyterian Church (später umbenannt in “McCabe’s”) im Nordwesten der USA. John McCabe (Warren Beatty), ein charismatischer Schwindler und Unternehmer, reist mit seinen Plänen für eine neue Spielhalle an. Er trifft auf Constance Miller (Julie Christie), die Betreiberin eines bordellartigen Etablissements namens “Mrs. Miller’s House”. Die beiden schließen eine unwahrscheinliche Partnerschaft, um ihr Geschäft zu etablieren.
Doch das idyllische Leben in Presbyterian Church wird durch den arrival der Dombrowski Mining Company und ihres brutalen Anführers, Bart Coyle, bedroht. Dieser will die Spielhalle übernehmen und seine eigenen Interessen durchsetzen. Die Spannungen zwischen McCabe und Coyle eskalieren, was schließlich zu einem dramatischen Showdown führt.
Altman verlagert den Fokus weg von typischen Western-Klischees wie Heldenhaftigkeit und Schießereien. Stattdessen zeichnet er ein realistisches Bild der damaligen Gesellschaft. Der Film thematisiert die moralischen Ambivalenzen der Zeit, den Kampf um Macht und Ressourcen sowie die Sehnsucht nach Glück und Zugehörigkeit in einer rauen Welt.
Besondere Merkmale des Films:
Aspekt | Beschreibung |
---|---|
Regie | Robert Altman, bekannt für seinen innovativen Stil |
Darsteller | Warren Beatty als John McCabe, Julie Christie als Constance Miller |
Soundtrack | Marktplatz-Atmosphäre mit Musik von Leonard Cohen |
Atmosphäre | Realistische Darstellung des Wilden Westens |
Themen | Liebe, Gier, Macht, Moral |
Die Leistung der beiden Hauptdarsteller ist bemerkenswert. Warren Beatty verkörpert den charmanten, aber gleichzeitig pragmatischen John McCabe mit einer selbstironischen Note. Julie Christie überzeugt als starke und unabhängige Constance Miller, die ihre eigene Zukunft gestalten will.
Altmans innovativer Drehstyle lässt die Schauspieler improvisieren, wodurch die Dialoge natürlich und authentisch wirken. Die Kameraführung ist ebenfalls einzigartig: Langsame Zooms, unscharfe Bilder und unkonventionelle Perspektiven erzeugen eine intime Atmosphäre, die den Zuschauer in die Welt des Films hineinzieht.
Der Soundtrack des Films, der neben klassischer Western-Musik auch Songs von Leonard Cohen enthält, trägt maßgeblich zur melancholischen Stimmung bei. Die Musik untermalt die romantische Beziehung zwischen McCabe und Mrs. Miller und verstärkt gleichzeitig das Gefühl der Unausweichlichkeit des Konflikts mit Bart Coyle.
“McCabe & Mrs. Miller” ist kein typischer Western. Er ist ein komplexer und vielschichtiger Film, der über den Genre-Rahmen hinausgeht. Altman gelingt es, eine fesselnde Liebesgeschichte zu erzählen, die in einem realistischen und brutalen Milieu spielt. Der Film ist eine Meisterleistung des kinematografischen Geschichtenerzählens und ein Muss für jeden Western-Fan, der etwas Neues erleben möchte.